Textilien, Taschen, Raeucherwerk und viele andere Produkte im Guru-Shop kaufen wir in Nepal ein. Und wie fast alle, die einmal dort waren, haben wir auf unseren Reisen Land und Leute ins Herz geschlossen. Neben den atemberaubenden Bergen des Himalaya und einer reichen Kultur sind es vor allem die Menschen, die uns immer wieder begeistern!
Bei all den schönen Seiten Nepals ist das Leben vieler Bewohner allerdings bis heute von bitterer Armut geprägt. Oft mangelt es an Grundlegendem wie Nahrungsmitteln, Bekeidung und medizinischer Versorgung. Und seit dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2015 hat sich die Lage in einigen Gegenden noch verschlechtert. Deshalb ist es gut, dass verschiedene Organisationen Hilfe leisten, um die Lebensbedingungen vor Ort nachhaltig zu verbessern. Eines dieser Projekte ist Back to Life. Guru-Shop unterstützt den gemeinnützigen Verein mit regelmäßigen Spenden – und wir würden uns freuen, wenn dies noch viele andere tun! Deshalb möchten wir hier kurz etwas zur Situation in Nepal schreiben und Back to Life vorstellen.
Nepal – Land der Kontraste
Nepal ist Traumziel und Sehnsuchtsort: Mount Everest, Anapurna und majestätische Berglandschaften, die legendären Königsstädte Kathmandu und Bhaktapur – und nicht zuletzt Lumbini, der Geburtsort des Buddha. Wer das Land als Tourist bereist, erlebt fantastische Natur, mystische Bauwerke und eine allgegenwärtige Gastfreundschaft.
Abseits der ausgetretenen Pfade zeigen sich allerdings auch die schwierigen Bedingungen, unter denen viele Menschen leben. Denn gerade in abgelegenen Gebieten, in denen es keine Einnahmen durch den Tourismus gibt, herrscht oft bittere Armut. Mit einem durchschnittlichen Einkommen von weniger als 100$ im Monat und einer Arbeitslosenquote von über 30% ist Nepal eines der ärmsten Länder der Welt. Rund zwei Drittel der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.
Die Ursachen dafür sind vielfätig. Die noch junge Demokratie erholt sich nur langsam von den Folgen eines langen Bürgerkriegs, der erst 2006 endete. Nachdem der König jahrzehntelang de facto die alleinige Macht besaß, entstand in den neunziger Jahren eine Volksbewegung, die sich für ein demokratisch geführtes Parlament einsetzte. Um diese Forderung durchzusetzen, begannen die erstarkenden Maoisten den bewaffneten Kampf – Auftakt eines Bürgerkrieges, der auf allen Seiten viele Opfer forderte. Seit dem Ende der Monarchie ist Nepal nun eine säkuläre Republik, doch viele Herausforderungen bleiben. So erschwert ein tradiertes Kastensystem vielen Nepalis den Zugang zu Bildung und damit den sozialen Aufstieg – und viele der zahlreichen Minderheiten fühlen sich von der Politik nach wie vor nicht vertreten.
Neben der schwierigen Geschichte hat die wirtschaftliche Situation auch geografische Ursachen. Fernab von einem Meereszugang und „eingeklemmt“ zwischen dem Großmächten China und Indien, gibt es viele Abhängigkeiten und die Handlunggsfreiheit ist somit begrenzt. Hinzu kommt die schwierige Topographie, denn viele Gegenden sind auf dem Landweg nur schwer zu erreichen und die steile Gebirgslage sorgt dafür, dass Landwirtschaft nur eingeschränkt möglich ist. Häufige Erdrutsche und Überschwemmungen führen immer wieder zu Ernteausfällen und der Klimawandel trifft Nepal schon heute besonders hart.
Das Erdbeben 2015
Am 25. April 2015 erschütterte zudem ein verheerendes Erdbeben das Land, in dessen Folge über 8000 Menschen starben und zahlreiche Häuser, Strassen und Brücken zerstört wurden. Auch viele der historischen Tempel und Paläste in Kathmandu und Bakthapur wurden in Mitleidenschaft gezogen. Während die Bevölkerung in den großen Städten des Kathmandu-Tals relativ bald mit dem Nötigsten versorgt werden konnte, sah es auf dem Land anders aus: Durch Erdrutsche von der Aussenwelt abgeschnitten, mussten die Bewohner der am härtesten getroffenen Gebiete lange ohne Trinkwasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung auskommen.
Wenige Wochen später kam es dann am 12. Mai zu einem zweiten Beben, was für viele der bereits beschädigten Häuser das endgültige Aus bedeutete. Mit über 600.000 zerstörten Gebäuden und einer schwer angeschlagenen Infrastruktur wurde Nepal in seiner Entwicklung um Jahre zurückgeworfen. Der überlebenswichtige Tourismus ist seitdem stark eingebrochen und die ohnehin schwache Wirtschaft hat bis heute mit den Folgen zu kämpfen.
Guru-Shop & Nepal
Da viele der Produkte im Guru-Shop aus Nepal stammen, haben wir eine besondere Beziehung zu dem Land. Einmal im Jahr sind wir auf Einkaufstour dort, schauen nach Neuheiten und treffen unsere Geschäftspartner, mit denen wir bereits seit Jahren zusammenarbeiten. Neben dem Geschäftlichen sind aus diesen Begegnungen auch Freundschaften entstanden, wodurch wir die Nepalesen und ihre Kultur noch viel besser kennen und schätzen gelernt haben.
Durch den direkten Kontakt erhalten wir zudem einen Einblick, wie die Produkte entstehen. Und natürlich verhandeln wir vor Ort auch über die Preise – mit dem Ziel, dass am Ende alle Seiten zufrieden sind. Denn einerseits wollen wir gute Konditionen aushandeln, um diese an unsere Kunden weiterzugeben – gleichzeitig sollen aber auch die Produzenten einen fairen Lohn erhalten. Was verstehen wir darunter? Eine ortsübliche Bezahlung, die den Angestellten und ihren Familien ein gutes Auskommen ermöglicht. Wenngleich die Löhne bei unseren Herstellern über dem nepalesischen Durchschnittseinkommen liegen, sind sie doch nicht mit westlichen Standards vergleichbar.
Um dennoch einen Beitrag zu etwas gerechteren Verhältnissen zu leisten und auf diese Weise auch etwas zurückzugeben, haben wir uns entschlossen, regelmäßig ausgewählte Hilfsprojekte in Nepal zu unterstützen. Wichtig ist uns dabei, dass diese zusammen mit den Einheimischen vor Ort verwirklicht werden – und nicht an ihnen vorbei. Denn um nachhaltig zu helfen, sollten die Menschen die Chance haben, ihr Schicksal selbst zu gestalten. Ein Verein, der auf diese Weise arbeitet, ist Back to Life.
Das Engagement von Back to Life
Back to life geht auf die Initiative von Stella Deetjen zurück und wurde 1996 in Indien gegründet. Leitgedanke des seit 2009 auch in Nepal aktiven Vereins ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Bis heute wurden zahlreiche Projekte initiert, um die Lebensumstände von notleidenden und schwer benachteiligten Menschen zu verbessern:
– der Bau von Geburtshäusern
– Medizinische Hilfe durch Healthcamps
– Bau & Ausstattung von Schulen & Kindertagesstätten
– die Förderung der schulischen Ausbildung von Mädchen
– der Bau von sanitären Anlagen
– Existenzförderung durch Mikrokredite und Trainings
– Bau von Biogasanlagen, Solarlichtern und Lehmöfen
Kurz nach dem Erdbeben wurde zudem eine Soforthilfe mit Medikamenten, Nahrungsmitten und Notunterkünften gestartet, später kamen weitere Aufbauprojekte in den besonders betroffenen Gebieten hinzu:
– der Wiederaufbau von zerstörten Schulen
– die Wiederherstellung der Wasserversorgung in einem Dorf
Back to life erreicht mit den Projekten gegenwärtig etwa 45.000 Menschen, deren Leben sich dadurch spürbar verbessert. Als gemeinnütziger Verein finanziert er sich allein durch Spenden und Patenschaften und verfolgt keine kommerziellen Interessen. Da auf Werbung verzichtet wird und auch die Verwaltung auf das Nötigste beschränkt ist, kommen die Spenden in vollem Umfang direkt den Menschen zugute. Auch deshalb haben wir uns gerade für Back to Life entschieden. Die Unterstützung ist für uns eine echte Herzensangelegenheit.
Wenn Du dich auch Für Nepal interessierst und den Menschen vor Ort mit einer Spende oder Patenschaft helfen willst, würde uns das natürlich freuen! Auch ein kleiner Betrag kann viel bewirken.
Hier findest Du hier weitere Informationen: