Laut Feng Shui bringt die richtige Gestaltung der Wohnung das Chi zum Fließen – und sorgt so dafür, dass wir uns wohlfühlen. Hier wollen wir einen kleinen Überblick geben, wie Feng Shui funktioniert und wie es sich beim Einrichten zu Hause anwenden lässt.

Die Grundlagen von Feng Shui

Die jahrtausendealte chinesische Harmonielehre basiert auf dem Zusammenspiel der Gegensätze Wind (Feng) und Wasser (Shui), die sich wie Yin und Yang gegenüberstehen und harmonisiert werden können. Durch die richtige Gestaltung wird die Energie (das Chi) gesteigert und in die gewünschten Bahnen gelenkt. Feng Shui lässt sich aber nicht nur zu Hause in der Wohnung anwenden, sondern auch bei der Gestaltung von ganzen Häusern, Gärten und Parks.

Im Feng Shui werden die verschiedenen Aspekte des Lebens durch bestimmte Orte repräsentiert. So sind Erfolg, Gesundheit, Liebe und Wohlstand ganz bestimmten Stellen in der Wohnung zugeordnet. Durch die Gestaltung mit Farben und Formen sowie durch die richtige Anordnung von Möbeln und Dekoration lassen sich Hemmnisse beseitigen und der Energiefluss verbessern. Räume, die nach Feng Shui gestaltet wurden, strahlen oft etwas Befreiendes und Harmonisches aus.

Von großer Bedeutung sind beim Feng Shui die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Sie sind die Basis für die Lebensenergie Chi und werden sowohl den verschiedenen Lebens- als auch Wohnbereichen zugeordnet. Das Element Holz steht beispielsweise für finanziellen Wohlstand und wird in der Wohnung durch Pflanzen, Holzmaterialien, Klangspiele und die Verwendung eines energiegeladenen Grün als Farbe repräsentiert.

Um die verschiedenen Lebensbereiche in der Wohnung korrekt zu bestimmen, wird das sogenannte Bagua benutzt. Bagua ist eine Art Werkzeug: ein achteckiges Schema, das in 9 Zonen unterteilt ist. Jede dieser Zonen ist wiederum einem bestimmten Aspekt des Lebens zugeordnet. Indem man das Bagua über den Grundriss legt, kann man herausbekommen, wo in der Wohnung die verschiedenen Lebensbereiche lokalisiert sind.

Praktische Tipps

Hier einige Tipps, wie sich das Feng Shui in der Wohnung anwenden lässt, ohne gleich das ganze Haus neu zu gestalten:

Fenster

Die Fenster symbolisieren im Feng Shui die Augen eines Hauses. Weitblick und Sehkraft der Bewohner hängen unmittelbar davon ab, ob die Fenster einen freien Blick gewähren. Sie sollten deshalb regelmäßig geputzt werden und zumindest tagsüber nicht durch Jalousien oder Vorhänge verdeckt sein. Saubere Fenster stehen für einen klaren Blick und die Fähigkeit, die Dinge zu erkennen.

Licht

Die richtige Beleuchtung spielt auch im Feng Shui eine große Rolle. Neben dem natürlichen Licht von draußen ist es wichtig, auch abends und die Wohnung gut auszuleuchten. Dunkle Ecken im Raum machen träge und müde. Deshalb sollten mehrere Leuchten an verschiedenen Stellen so positioniert werden, dass kleine Lichtinseln entstehen.

Schlafzimmer

Als Ort der Entspannung sollte das Schlafzimmer eine ruhige Atmosphäre ausstrahlen.

  • Elektronische und elektrische Geräte gehören ebenso wie Spiegel nicht hierher, da sie den Schlaf stören.
  • Idealerweise wird das Bett mit dem Kopfteil zur Wand hin ausgerichtet und steht dabei möglichst nicht zwischen Fenster und Tür. Falls sich dies nicht vermeiden lässt, kann ein Windspiel dabei helfen, das Chi wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.
  • Regale und Schränke sollten niemals über dem Kopfende des Bettes angebracht werden.
  • Um das Chi nicht zu schwächen, sollte das Fußende des Bettes nicht auf die Tür zeigen.

Dekoration

Spiegel, Schalen, Gläser – ganz allgemein glänzende  Oberflächen – haben allgemein einen anregenden Effekt. Sie reflektieren das Chi und beleben den Raum. Allerdings gilt hier wie auch im Allgemeinen: es macht wenig Sinn, Feng-Shui-Accessoires nur ihrer (vermeintlichen) Wirkung wegen zu kaufen – Dekoration sollte zuallererst gefallen.

Pflanzen

Lebendiges Grün hat ganz allgemein eine entspannende und beruhigenden Effekt, die Stress reduzierende Wirkung ist heute auch wissenschaftlich bewiesen. Schwieriger ist die Frage, welche Pflanze sich am besten eignet. Laut Feng Shui haben Pflanzen mit spitzen, länglichen Blättern einen Yang-Charakter mit aktivierendem Effekt; sie passen somit besser ins Wohnzimmer und in den Arbeitsraum. Pfanzen mit dicken, runden Blättern (Beispiel: Geldbaum) tendieren hingegen zum Yin und eignen deshalb auch gut fürs Schlafzimmer.

Wohnzimmer

Das Wohnzimmer ist der Raum, in dem wir uns entspannen, unterhalten und zusammenkommen – hier soll der Alltag draußen bleiben.

  • Damit das Chi gut zirkulieren kann, sollte die Mitte des Raumes frei bleiben.
  • Verschiedene Bereiche für Arbeiten, Entspannung und Essen sollten klar getrennt sein, beispielsweise durch Paravents oder andere Raumtrenner.
  • Sofas und Sessel stehen am besten mit dem Rücken zu einer festen Wand. Wer darin sitzt, sollte stets Tür und Fenster überschauen können.

Zu guter Letzt hier ein Tipp, der eigentlich am Anfang stehen sollte:

Entrümpeln

Je mehr Dinge wir zuhause ansammeln, desto weniger kann die Lebensenergie zirkulieren. All der „Krempel“ blockiert nicht nur die Wohnung, sondern auch den Kopf. Sich von nie benutzten Gegenständen und altem Ballast zu lösen, hat eine geradezu befreiende Wirkung aufs Befinden. Der entstehende Raum schafft Platz für Neues.

 

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